Chaos im Dortmunder U
Innovative Citizen 2014 ist eine Initiative von Wirtschaft und Industrie, die sich und ihre Projekte vorstellen. Kontrovers im Chaostreff-Umfeld diskutiert, wurden dennoch Workshops und Vorträge von Chaoten im „Dortmunder U“ angeboten und durchgeführt. Das Publikum waren am Samstag den 27.09. die Besucher der Dortmunder Museumsnacht 2014.
Wir veranstalten seit einigen Wochen immer donnerstags in unseren Räumen das Repair Cafe für Kinder und Jugendliche. Deshalb wurden wir eingeladen, im Dortmunder U das Projekt Selber machen in der Museumsnacht 2014 der Stadt Dortmund vorzustellen.
Also sind wir mit Bausätzen, Werkzeug und Lötkolben in das Foyer des Dortmunder U gezogen. Leider mussten sich die Projekte Gartenclub, Alte Fähigkeiten, Bienen in der Stadt und Reparaturcafe zwei kleine Tische teilen, die selbstverständlich etwas knapp bemessen waren für den Umfang der vorgestellten Gruppen. Dies hielt uns jedoch nicht davon ab, eine ordentliche Präsentation abzuliefern.
Insgesamt konnten etliche Bausätze von Kindern und Erwachsenen gefertigt werden, die auch fast alle auf Anhieb funktionierten.
Es war noch jemand mit einer defekten Lichterkette da, wobei wir zumindest den Fehler eingrenzen konnten. Reparieren werden wir dann wohl im Rahmen des Repair Cafe, welches jeden letzten Donnerstag im Monat im Chaostreff stattfindet.
Insgesamt fünf Vorträge um das Thema „Bürger machen selber“ konnten alle Vortragenden schöne Beispiele anführen, wie die Menschen Ihre Umwelt gestalten, neue Wege gehen um verloren gegangenes Terretorium oder Fähigkeiten wieder zu erlagen oder wieder zu entdecken. Und das ohne Beeinflussung von Staat oder Industrie. Ob der Hackerspace, die selbstverwaltete Werkstatt oder das Wehren gegen die geplante Obsoleszenz. Die Themen waren fast alle recht subversiv und sehr deutlich und schlüssig vorgetragen. Der Vortrag von Marcus Rechberger stellte vor, dass 3D Druck nicht für die Serienfertigung geeignet ist, sondern eher nur zum „Prototypen“.
Zu guter Letzt stellte Rolf Morgenstern dann noch „den Hacker“[sig][TM] vor, der mitnichten mit dem Datendieb und sonsitgen Verbrechern in einen Topf zu werfen ist. Ganz im Gegenteil „die Hacker“ vieles einfach nur tun „Weil es geht“!
Im Nachhinein hätte man hier die Hackerethik ansprechen können, wäre aber dann nicht mehr im Zeitrahmen gewesen.
Danke dafür, sehr guter Vortrag und schicke Präsentation! ;-)
Die anschliessende Podiumsdiskussion war dann doch eher von Konsens geprägtund eher weniger kritisch. Vor allem wohl den Themen bzw. den Vortragenden geschuldet die thematisch nicht konträr angelegt waren. Eigendlich schade, weil diese Veranstaltung von einer oder mehrerer gegensätzlicher Meinungen hätte profitieren können.
Peter Finke – ehemaliger Professor an der Uni Bielefeld – Der Laie als Wissenschaftler
Tom Hansing – „Macher“ aus Berlin der selbstverwaltete Werkstätten vorgestellt hat
Stefan Schridde – Murks nein Danke: geplante Obsoleszenz
Marcus Rechberger
Rolf Morgenstern (ehem. Meinecke)